In Kürze erscheint mein neues Buch "Gesamtwerk der Gedichte" im Engelsgorfer Verlag, Leipzig. 338 Seiten, 25 selbstgemalte "Illustrationen"

Hier das Schlussgedicht aus dem Buch:


Einigkeit 


 
Ach, das ist doch kein Problem

und ihr werdet das schon seh´n,

wenn wir nur zusammensteh´n!

Wer nun aber sind hier „wir“?
Ich aus Hamburg, er aus Trier?
 Alle Sachsen, Bajuwaren

und aus NRW die Scharen?
 Doch schon auch die Italiener,

sicher doch wohl die Norweger,

aus dem Westen Portugiesen,

aus dem Osten, die Kirgisen.
 Nun, die Briten, die Chinesen

sind uns nie so nah gewesen,

doch die neue Einigkeit
 ist nun das Gebot der Zeit!

 
 Ja, die Erde ist recht groß,

doch es ist nun unser Los,

mit den Menschen auszukommen,

völlig gleich, woher sie kommen!


 Hört, Ihr Freunde, die Kultur

ist eine Schimäre nur.
Jetzt ist diese Welt global
 und längst nicht mehr national!

Knöpfe werden produziert,

wo kaum Wohlstand existiert.
 Kinder nähen neue Hemden

für den Hungerlohn von Fremden.
 Kriege, ach ja, dann und wann

enden oder fangen an!
 Mit der Einigkeit steht ´s schlecht,

denn die Welt ist ungerecht.



…und Recht

 

Recht, da gibt es allerlei

feine und auch grobe Sachen,

die Juristen Freude machen.
Recht, das war ja früher mal
Schutz vor der Gewalten Qual.
 Heute scheint es leicht verbogen

nun, das „leicht“ ist sehr verlogen.

Einst war unser Wahlrecht heilig,

heute hat man es recht eilig,

einmal neu wählen zu  lassen,

wenn Ergebnisse nicht passen.

Es bestimmt sich auch viel leichter,

für sich selbst und die Partei,

was wohl gut und nützlich sei,

wenn man spart sich den Verdruss,

dass man diskutieren muss!
 Wozu denn ein Parlament,

wenn man selbst die Wahrheit kennt?
 Wozu mühsam eruieren und

noch endlos diskutieren,

wenn die Diener sind bereit,
 Recht auch einmal auszusetzen -

ohne Skrupel und Entsetzen!
 Wenn wer erst das Recht verletzt,

selbst die Grundrechte nicht schätzt,

glaubt, er könne sie gewähren,

den wird wohl sein Schicksal lehren.

dass er sich im Grundsatz irrt,
Macht und Freiheit dann verliert.


 …und Freiheit

 

Freiheit wohnt dem Menschen inne,

ist sein Wesen, ist sein Kern.
 Nur bei ihren „Untertanen“

sehen Herrscher sie nicht gern!
Sie goutieren den Gehorsam
 und verschenken ihre Gunst.

Es gibt zahlreich Untertanen,

deren Anpassung ist Kunst.

Es ist leichter, „ja“ zu sagen,

oft lebt es sich gut auf Knien.
 Doch wird allzu viel Gehorsam

längst nicht immer auch verzieh´n!

Ach, ich mag es wohl beklagen,
Freiheit wird nicht sehr geschätzt!
 Sollte wer gar für sie kämpfen,

gilt er oft schon als verhetzt.
 Freiheit ist kein Unterpfand,

 Freiheit wird nicht zuerkannt.

Sie wird nicht gewährt, vergeben –

ist nicht eines Zufalls Glück.
Wer sie einschränkt, wird erleben,
dass der Mensch sie selbst sich gibt.